Zwischen Lockdown und Normalität: Was ist die Zukunft der Bildung?
Wien hat erstmals einen pinken Bildungsstadtrat. Im Regierungsabkommen der rot-pinken Koalition wiederholt sich der Begriff „Bildung“ über 200 Mal. Die Themenvielfalt reicht von der verstärkten Sprachförderung in Kindergärten, dem vermehrten Einsatz von Sozialarbeitern und Psychologen bis hin zu Gemeinschaftsschulen. Trotz der ambitionierten Pläne vermissen Kritiker die pinke Handschrift im Abkommen. Was ist das Konzept für Wien? Wo liegen die Schwerpunkte in der Zukunft?
Seit November 2020 amtiert der NEOS-Politiker Christoph Wiederkehr als Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter in Wien. Darüber hinaus ist er amtsführender Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz.
Am 12. Mai ab 18 Uhr war Christoph Wiederkehr zu Gast bei Thomas Walach im Live-Gespräch. Hier der Livestream zum Nachsehen.
Ein herzliches Dankeschön an Christoph Wiederkehr! Liebe Club-Mitglieder, schön, dass ihr dabei wart. Nächste Woche begrüßen wir den Vorsitzenden des Mauthausen-Komitees, Willi Mernyi.
Der heutige Stream wird wie gewohnt in Kürze zum Nachschauen bereitstehen.
Das gesamte ZackZack-Team wünscht noch einen entspannten Mittwoch-Abend.
Die geplante Strategie zu Aufnahmekriterien für Ganztagsschulen finde ich sehr gut.
Via Mail gekommen:
“Nach dem Corona-Jahr haben viele Lehrer beschlossen in Frühpension zu gehen. Wie wird sich das auswirken?”
Es ist alles eingerichtet, in wenigen Minuten gehts los! Wir freuen uns auf ein interessantes Gespräch. Bis gleich!
Sehr geehrter Herr Wiederkehr
wie stehen Sie zu Ganztagsschule und Gesamtschule?
FPÖVP also die rechte Reichshälfte lehnt diesen Bildungsansatz ohnehin ab. Q-Anon und andere Verschwörungstheorien auch.
Wie würden Sie Eltern von der Vorstellungen der Entfremdung Eltern – Kind Beziehung durch die Ganztagsschule abbringen.
Wäre es möglich im Rahmen einer Ganztagesbetreuung der Kinder und Jugendlichen sozusagen mit zwei unabhängigen Teams zu arbeiten
– die Lehrer mit ihrem Unterricht
– ein zweites Team welches quasi die Betreuung außerhalb des Lehrplans übernimmt
-damit können sich die voneinander unabhängigen Teams gegenseitig kontrollieren und ergänzen. Mfg.
Lieber Herr Wiederkehr! Ich bin Lehrerin an einer Wiener Schule. Die Schulen werde jetzt flächendeckend mit W-Lan ausgerüstet, doch schon jetzt ist klar, dass das zur Verfügung gestellte Datenvolumen nicht ausreichen wird. Warum ist die Stadt in diesem eigentlich selbstverständlichen Bereich zu knausrig?
Ich weiß nicht, ob sie Kinder haben oder planen: Wenn ja, würde Sie Ihre Kinder auf die Privatschule schicken?
Was finden Sie hat die österreichische Bildungspolitik über die letzten Jahrzehnte an Änderungsschritten verpasst? Insbesondere im internationalen Vergleich, bspw. Finnland?
Es geht nicht nur um die Migrationskinder, alle Kinder haben fast ein ganzes Schuljahr verloren. Durch SS 2020 wurde man irgendwie durchgewurschtelt, WS 2020 auch und im SS 2021 ebenso. Es gibt Ausnahmen, aber die meisten Schulen haben keine konkreten Pläne, keine Lektüre-Pläne, keine Veranstaltungen, keine gemeinsamen Erlebnisse. Wie möchten Sie das ändern bzw. wieder gut machen, was den Kindern u.U. “gestohlen wurde”?
Während Corona wurden die Schulen die meiste Zeit zu Betreuungsanstalten umfunktioniert, wie möchte man sie wieder zur Bildungsanstalten wahrnehmbar machen?
Wie stehen Sie zu dem Begriff „Bildungsfern“. Wird Bildung nur durch die Höhe der abgeschlossenen Ausbildung definiert?
Ich persönlich sehe den Begriff sehr diskriminierend, da aktuell jene Menschen und Familien damit beschrieben werden, die keine Matura oder akademische Ausbildung abgeschlossen haben. Denn wenn ja, wäre die Kreisky-Generation, all jene die in den 70iger Jahren geboren wurden und oftmals die ersten in ihren Familien die Möglichkeit hatten die Matura zu machen, auch als aus einer bildungsfernen Schicht zu definieren.
Eine User-Frage hat uns per Mail erreicht:
“Was kann die Stadtführung mit jungen Menschen tun, die keinen Platz finden, sich Drogen und Alkohol zuwenden, nicht studieren und zur Schule gehen wollen? Wenn sie doch da sind, sind sie gewalttätig gegenüber Gleichaltrigen und Pädagogen?”
Eine weitere Frage, die per Mail gekommen ist:
“Sehr geehrter Herr Wiederkehr! Laut Berichten ist die Impfrate bei PädagogInnen in Wien nicht so hoch wie man sich das wünschen würde. Gibt es Pläne diese noch einmal zu erreichen und zu überzeugen?”
Und:
“Hallo Herr Wiederkehr! In NÖ werden in Kindergärten Lollipop-Tests angeboten. Soll dieses Angebot auch in Wien kommen?”
Meine Frage: gerade Kinder mit Migrationshintergrund, die zuhause nicht Deutsch sprechen und einen suboptimalen Zugang zum Internet haben, sind die großen Verlierer der Krise. Wie werden diese jetzt ins Boot geholt und wie wir verhindert, dass die komplett den Abschluss an unsere Gesellschaft verlieren. Sind da spezielle Programme geplant? Und wie wird diese Konstellation für die Zukunft verhindert?